Das Warenhausunternehmen Galeria Karstadt Kaufhof ist ein Zusammenschluss der Warenhäuser Galeria Kaufhof und Karstadt. Es ist das umsatzstärkste Warenhausunternehmen in Deutschland und nach eigenen Angaben die zweitgrößte Warenhauskette in Europa.
Am 11. September 2018 gaben die Hudson’s Bay Company (HBC) und die Signa Holding GmbH in einer gemeinsamen Pressemitteilung den Zusammenschluss ihrer Warenhausunternehmen in Europa bekannt. Am 9. November 2018 gab das Bundeskartellamt die Fusion zwischen Karstadt Warenhaus und Galeria Kaufhof offiziell ohne Auflagen frei. Ab März 2019 treten sie unter dem gemeinsamen Namen Galeria Karstadt Kaufhof auf. Im Januar 2020 wurden Karstadt und Kaufhof schließlich zu einem Unternehmen verschmolzen. Unter dem Dach der neuen Holding wurden die deutschen Kaufhof- und Karstadt-Filialen, die Karstadt-Sporthäuser, die Filialen der Outlet-Kette Saks Off 5th in Deutschland und in den Niederlanden, die Galeria Inno-Kaufhäuser in Belgien sowie die Hudson’s-Bay-Warenhäuser in den Niederlanden zusammengeführt.
Am 10. Dezember 2019 schloss Galeria Karstadt Kaufhof mit der Otto Group einen Vertrag zur Übernahme von Sport Scheck mit allen Tochtergesellschaften.
Im Jahr 2020 war das Galeria Karstadt Kaufhof durch die Schließung der Filialen im Zuge der Einschränkungen durch die Coronapandemie und deren wirtschaftliche Folgen stark betroffen. Am 1. April 2020 wurde beim Amtsgericht Essen ein Antrag auf Einleitung eines Schutzschirmverfahrens für die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH sowie deren Tochtergesellschaft Karstadt Sports gestellt. Der Konzern kündigte Filialschließungen an. Streichungen sollten außerdem bei Karstadt Sports sowie den Reisebüros und in der Essener Zentrale erfolgen. Zudem wurde mit den Vermietern der Warenhäuser über eine Senkung der Mietzahlungen verhandelt. Am 1. Juli 2020 wurde ein Insolvenzverfahren am Essener Amtsgericht beantragt. Das Amtsgericht Essen hat daraufhin für die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof und weitere acht Tochterunternehmen sogenannte „Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung“ angeordnet. Neben den Warenhäusern von Galeria Karstadt Kaufhof waren auch Karstadt Sports, Galeria Logistik, Sportarena, Le Buffet, Dinea Gastronomie, Karstadt Feinkost, Atrys I (Reisebüro-Filialen) und Saks Fifth Avenue Off 5th Europe vom Insolvenzverfahren betroffen. Das „Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung“ schloss an das bisherige Schutzschirmverfahren an. Galeria Karstadt Kaufhof und Karstadt Sports reichten vor Gericht die erarbeiteten Insolvenzpläne mit den Details des Sanierungskonzepts ein. Am 1. September 2020 wurde der Insolvenzplan zugestimmt und das Insolvenzverfahren am 30. September beendet. In diesem Zuge wurden zahlreiche Häuser geschlossen.
Im Januar 2021 wurde Galeria Karstadt Kaufhof ein Nachrangdarlehen in Höhe von 460 Millionen Euro durch den im Zuge der Pandemie gegründeten Wirtschaftsstabilisierungsfonds gewährt. Im Januar 2022 erhielt das Unternehmen ein zweites Nachrangdarlehen in Höhe von 250 Millionen Euro.
Am 31. Oktober 2022 stellte das Unternehmen erneut einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung. Der Insolvenzplan sah vor, das Filialnetz um mindestens ein Drittel zu reduzieren. Das Unternehmen plante außerdem eine konzeptionelle und bauliche Umgestaltung der verbleibenden Warenhäuser nach dem Vorbild der 2022 umgebauten und neu eröffneten Häuser zu „Galeria 2.0“. Das Amtsgericht Essen eröffnete das beantragte erneute Insolvenzverfahren am 1. Februar 2023. Am 13. März 2023 gab das Unternehmen bekannt, dass 52 der verbliebenen Warenhäuser geschlossen werden sollen. Die Zahl der Schließungen wurde am 16. März 2023 auf 47 und im weiteren Verlauf auf 42 korrigiert. Nach erfolgter Zustimmung des Insolvenzplans wurde das Insolvenzverfahren mit Wirkung zum Ablauf des 31. Mai 2023 wieder aufgehoben.
Galeria Karstadt Kaufhof GmbH betrieb im Geschäftsjahr 2021/2022 131 Warenhäuser in überwiegend Innenstadtlagen und unterhält die Online-Plattform galeria.de. Mit einer Verkaufsfläche von 3.193 bis 41.472 Quadratmetern (eigen- und fremdgenutzt) und einer Gesamtfläche von ca. 1.996.452 Quadratmetern sowie eigenen Reisebüros ist das Unternehmen mit Karstadt- und Kaufhof-Warenhäusern in allen Bundesländern Deutschlands vertreten. Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2021/2022 einen Gesamtumsatz in Höhe von 2,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 342,3 Millionen Euro. Im Einzelhandel lagen die Erlöse des Konzerns über alle Kanäle – online wie stationär – bei 2,6 Milliarden Euro.
Das Unternehmen gehört über die Signa Retail Selection AG, Zürich/Schweiz, zur Signa-Gruppe. Zum Sortiment der im Oktober 2021 auf den Markennamen Galeria umgestellten Karstadt- und Kaufhof-Warenhäuser gehören die Kategorien Fashion, Personality, Home, Freizeit, Elektro, Sports und Reisen.
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