XXXLutz

XXXLutz ist ein europaweit tätiges Möbelhandelsunternehmen aus Österreich mit einem breiten Sortiment aus den Bereichen Wohnen, Einrichten und Haushalt. Zum Ende 2022 betrieb das Unternehmen rund 370 Einrichtungshäuser in dreizehn Ländern, dazu zählen neben dem Heimatmarkt Österreich Deutschland, Schweden, die Schweiz, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Rumänien, Polen, Serbien, Bulgarien (Aiko) und Slowenien (Lesnina). Zudem ist der Möbelanbieter an den französischen Ketten But und Conforama beteiligt. Seit 2013 ist das Unternehmen auch im Internet präsent. Mittlerweile werden 24 Online-Shops in den Vertriebsschienen XXXLutz, Möbelix und Mömax betrieben. Nach eigenen Angaben erwirtschaftete die XXXLutz-Gruppe im Geschäftsjahr 2022 einen Gesamtumsatz von 5,34 Milliarden Euro und beschäftigte europaweit mehr als 25.700 Mitarbeiter:innen.

Mit der Eröffnung der ersten Filiale in Deutschland im Jahr 1990 begann die XXXLutz-Unternehmensgruppe mit der Expansion ins Ausland. Es folgten 2000 der Markteintritt in Tschechien, 2008 in Ungarn und in die Slowakei, 2010 in Schweden, Slowenien, Kroatien und Bulgarien, 2014 in Frankreich, 2018 in Rumänien und in die Schweiz (Übernahme der sechs Interio-Standorte von Migros sowie 23 Einrichtungshäuser der Pfister-Gruppe) und 2019 in Serbien.

In Deutschland ist die XXXLutz-Gruppe seit 2015 zum zweitgrößten Möbelhändler hinter Ikea aufgestiegen. 2022 setzte die Handelsgruppe mit Deutschland-Sitz im mainfränkischen Würzburg schätzungsweise 3,95 Milliarden Euro um. Ein gutes Drittel der Umsätze in Deutschland (1,38 Milliarden Euro) erzielte das Tochterunternehmen Poco, welches seit 2008 zu 50 Prozent und seit 2018 vollständig zur Gruppe gehört. Der Möbeldiscounter Poco bleibt innerhalb des Unternehmensgruppe weitgehend eigenständig. Nach Schätzungen der Möbel Kultur dürfte der Umsatz der 126 Poco-Discount-Möbelhäuser 2022 um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken sein (2021: 1,45 Milliarden Euro). Die Kernzielgruppe des Unternehmens war im vergangenen Jahr von der hohen Inflation und der schwindenden Kaufkraft besonders hart betroffen. Der Möbeldiscounter beschäftigte 2022 rund 8.000 Mitarbeitende.

Die insgesamt 100 XXXLutz- und Mömax-Einrichtungshäuser (54 XXXLutz-Möbelhäuser und 46 Mömax-Möbel-Discountmärkte) erzielten 2022 einen Umsatz von geschätzt 2,57 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von knapp 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2021: 2,45 Milliarden Euro). 

Neben Poco hält XXXLutz in Deutschland weitere Beteiligungen:

• Dodenhof (75 Prozent der Anteile)
• Zurbrüggen (50 Prozent)
• Möbelzentrum Pforzheim (50 Prozent)
• Tessner-Gruppe (Roller, Schulenburg und Tejo Möbel) (je 50 Prozent, die Meda-Küchenfachmärkte verbleiben zu 100 Prozent bei der Tessner-Gruppe).

Gegenwärtig setzt XXXLutz seinen Expansionskurs weiter fort. Erst im Dezember 2022 genehmigte das Bundeskartellamt eine Übernahme von 50 Prozent der Anteile an Braun Möbel-Center. Braun ist mit 10 Einrichtungshäusern in Süddeutschland und dem Saarland (Reutlingen, Freiburg, Offenburg, Singen, Freudenstadt, Bad Dürrheim, Bad Saulgau, Homburg-Einöd, Konstanz, Jettenburg) präsent. Das Unternehmen beschäftigte 2022 rund 1.250 Mitarbeitende und setzte über 210 Millionen Euro um.

Darüber hinaus kündigte die XXXLutz-Unternehmensgruppe im Herbst 2022 an, den Online-Möbelhändler Home24 zu übernehmen. Im April 2023 genehmigte die Europäische Kommission die Akquisition – Lutz hält nun 92,67 Prozent der Anteile am E-Commerce-Unternehmen. Ähnlich wie bei seinen anderen Beteiligungen soll Home24 weiterhin in Teilen seine Eigenständigkeit behalten. Jedoch könnten fortan Einkauf und Logistik zusammengelegt werden. Auch verspricht sich XXXLutz Synergieeffekte für die Verbesserung des eigenen E-Commerce-Angebots. Laut der EHI-/eCommerceDB-Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2022“ ist der Internet-Möbelhändler Home24 der zweitgrößte Online-Shop für Möbel und Haushaltswaren in Deutschland mit einem Umsatz in Höhe von 337 Millionen Euro im Jahr 2021.

Die XXXLutz-Gruppe ist Mitglied im europäischen Einkaufsverbund „GIGA International“.