Bau- und Heimwerkermärkte

Bau- und Heimwerkermärkte in Deutschland

Die DIY-Branche blickt erneut auf ein schwieriges Jahr 2023 zurück. Durch die massiven Preissteigerungen üben sich die Verbraucher:innen auch im DIY-Segment in Konsumzurückhaltung und mit den steigenden Zinsen ließ die Bautätigkeit nach. Der Umsatz im erweiterten Do-It-Yourself-Kernmarkt (Bau- und Heimwerkermärkte, Fachhandel für Gartenbedarf, Raumausstattung, Leuchten, Fliesen, Sanitärbedarf, Baustoff- und Bauelemente, Holz und Sägewerkshandel sowie kleinbetrieblicher Fachhandel für Eisenwaren, Raumausstattung, Gartenbedarf und Blumen sowie Distanzhandel mit DIY-Kernsortimenten) in Deutschland lag im Jahr 2023 nach vorläufigen Angaben der Marktforscher von Teipel Research & Consulting bei 50,79 Milliarden Euro brutto

Die Bau- und Heimwerkermärkte in Deutschland (nach Definition des BHB-Bundesverbands deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte: mindestens 1.000 Quadratmeter Innen-Verkaufsfläche und breites Sortiment) ) erzielten im Geschäftsjahr 2023 nach Angaben des BHB – Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V. mit einem Gesamtbruttoumsatz von 21,24 Milliarden Euro ein Umsatzminus von 3,1 Prozent. Auf bereinigter bzw. vergleichbarer Verkaufsfläche entspricht dies einem Rückgang von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beim Blick auf die Sortimentsentwicklungen im Gesamtjahr erzielten die deutschen Bau- und Heimwerkermärkte die höchsten Umsätze laut GfK-Total-Store-Report mit den Sortimenten Bauchemie/Baumaterial, Sanitärinstallation/Heizung/Zubehör sowie Werkzeuge/Maschinen/Werkstattzubehör. Betrachtet man die Sortimentsentwicklung im Vorjahresvergleich, zeigten sich die Sortimente Gartenchemie/Erden/Saatgut (+8,8 Prozent), Haushaltswaren//-güter (+5,5 Prozent) und Automotive (+3,9 Prozent) als Wachstumstreiber. Deutlich rückläufig sind die Umsätze in den Sortimenten Fliesen (-11,0 Prozent, Gartenausstattung (-11,1 Prozent) sowie Freizeit/Saisonware (-11,2 Prozent). Nach dem außerordentlichen Wachstum während der Jahre der Coronapandemie ging der Umsatz im Online-Handel 2023 zum zweiten Mal in Folge zurück. Er fiel nach einer ersten Hochrechnung um 4,9 Prozent auf 5,29 Milliarden Euro (2022: 5,57 Milliarden Euro). Der Bärenanteil der E-Commerce-Umsätze wird mit dem klassischen Heimwerkersortiment erzielt. 2023 waren es 3,84 Milliarden Euro und damit knapp 63 Prozent. 

Zu den Top 5 Baumarktunternehmen in Deutschland gehören Bauhaus, Obi (Tengelmann-Gruppe), Hornbach, Toom/B1 (Rewe) sowie Hagebau.

Nach der Gemaba-Baumarkt-Strukturuntersuchung 2024 gibt es zum 1. Januar 2024 im Bundesgebiet 2.050 Baumärkte, die der BHB-Definition entsprechen. Die Märkte verfügen insgesamt über eine Innenverkaufsfläche von rund 11,935 Millionen Quadratmetern. Auch bei der brancheüblichen Gewichtung des BHB (Innenverkaufsfläche – warm und kalt – zu 100 Prozent, überdachte Freifläche zu 50 Prozent, Baustoff-Drive-in- Halle zu 50 Prozent, offener Außenbereich zu 25 Prozent) ergibt sich mit einer aggregierten gewichteten Verkaufsfläche von rund 13.265.000 Quadratmetern gegenüber dem Vorjahr praktisch keine Veränderung. Insgesamt können die ungewichteten Freiflächen mit ca. 3,9 Millionen Quadratmetern angesetzt werden, womit eine aktuelle Gesamtverkaufsfläche von ca. 15,835 Millionen Quadratmetern vorhanden ist.

Der typische deutsche Baumarkt des Jahres 2024 verfügt über eine Innenverkaufsfläche von rund 5.820 Quadratmetern auf, wovon rund 1.510 Quadratmeter für die Präsentation von Pflanzen und typischen Gartensortimenten und 4.310 Quadratmeter für den Bau- und Heimwerkerbedarf genutzt werden. Zusätzlich kommt eine teilüberdachte Freifläche von rund 1.930 Quadratmetern, so dass sich eine Gesamtverkaufsfläche von rund 7.750 Quadratmetern ergibt. Daraus ergibt sich eine gewichtete Verkaufsfläche von rund 6.470 Quadratmetern. Dabei wird im Durchschnitt ein stationärer Jahresbruttoumsatz von rund 9,2 Millionen Euro erzielt.

Geschäftsverlauf in den ersten neun Monaten 2024

Die Baumarktbranche konnte im dritten Quartal 2024 trotz des guten Spätsommerwetters den negativen Trend nicht umkehren. Zwischen Juli und September 2024 verzeichneten die Bau- und Heimwerkermärkte hierzulande einen moderaten Umsatzrückgang von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 5,16 Milliarden Euro. Kumuliert weisen sie nach neun Monaten ein Minus von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus, flächenbereinigt sind es -1,0 Prozent. Die Gründe für den Umsatzrückgang sind unverändert: Konsumzurückhaltung der Verbraucher:innen, ungünstige Witterungsbedingungen und schwierige Rahmenbedingungen besonders in den baunahen Gewerken.
Im Sortimentsvergleich konnten Gartenchemie, Erden und Sämereien mit +8,9 Prozent am stärksten zulegen, während Bereiche wie Fliesen (-13,9 Prozent), Möbel (-8,1 Prozent) und Gartenmöbel (-7,9 Prozent) deutliche Rückgänge verzeichneten.

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