Elektrofachhandel

Die amtliche Statistik differenziert den Elektroeinzelhandel nach zwei Sortimentsschwerpunkten: 

  • Einzelhandel mit Informations- und Telekommunikationstechnik: Der Wirtschaftszweig umfasst den Einzelhandel mit Computern, peripheren Einheiten und Software, den Einzelhandel mit Telekommunikationsgeräten und Mobiltelefonen sowie den Einzelhandel mit Geräten der Unterhaltungselektronik 
  • Einzelhandel mit elektrischen Haushaltsgeräten (Elektroklein- und -großgeräten)

Nach den letzten Ergebnissen der Umsatzsteuerstatistik für das Jahr 2022 umfasste der Einzelhandel mit Kommunikations- und Informationstechnik insgesamt 16.667 umsatzsteuerpflichtige Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von rund 30,80 Milliarden Euro. Im Einzelhandel mit elektrischen Haushaltsgeräten waren 7.880 steuerpflichtige Unternehmen mit einem Umsatz von rund 834 Milliarden Euro tätig. Bei näherer Betrachtung der Unternehmensverteilung nach Umsatzgrößenklassen wird deutlich, dass beide Branchen durch kleine und mittelgroße Unternehmen geprägt sind. Drei Viertel der steuerpflichtigen Unternehmen erwirtschaften einen Jahresumsatz unter 500.000 Euro. 

Einen detaillierten Überblick über den Technikmarkt liefert die regelmäßige Erhebung des Home Electronics Markt Index HEMIX von der gfu Consumer & Home Electronics GmbH und der GfK Retail and Technology GmbH. Der Index zeigt auf Basis von Menge und Wert die quartalsweise Marktentwicklung in Deutschland auf. Der Home Electronics-Markt ist dabei fest und einheitlich definiert als die Summe der Verkäufe in Deutschland an private Konsumenten. Im Jahr 2023 sank der deutsche Home Electronics Markt um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 47,27 Milliarden Euro.

Während Home Electronics-Produkte in den Jahren der Coronapandemie noch ein Sonderkonjunktur erfuhren, sah sich die Branche 2023 mit den allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheiten und einer gedämpften Konsumstimmung auf Seiten der Verbraucher:innen konfrontiert. Die Produktkategorien Consumer Electronics verzeichnete ebenfalls einen deutlichen Umsatzrückgang. Auf Consumer Electronics entfiel ein Umsatz von 30,28 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Minus von 4,9 Prozent im Vergleich zu 2022.  Dabei entwickelte sich vor allem das Segment der privat genutzten PCs mit einem Umsatzeinbruch von 17,2 Prozent auf 4,83 Milliarden Euro deutlich zurück. Die privat genutzten Telekommunikationsprodukte verzeichneten ein dagegen vergleichsweisen moderaten Umsatzrückgang von 2,2 Prozent auf knapp 15,45 Milliarden EuroDas Segment Unterhaltungselektronik musste mit einem Umsatz von 8,24 Milliarden Euro ein leichtes Minus von 0,6 Prozent hinnehmen. Im Bereich der Elektrohausgeräte zeigte sich 2023 eine differenzierte Entwicklung. An der schwachen Konjunktur litten vor allem die Umsätze mit Elektro-Großgeräten. Der Umsatzrückgang belief sich im Gesamtjahr auf 7,1 Prozent bei einen Gesamtumsatz von 9,76 Milliarden Euro. Bei den Elektrokleingeräten stand am Ende des Jahres ein Plus von 1,7 Prozent auf 7,24 Milliarden Euro zu Buche.

Distribution nach Betriebsformen
In der Distribution von Technikprodukten zu den Endverbraucher:innen kommt dem stationären Fachhandel nach wie vor eine tragende Rolle zu. Ergebnissen des GfK Market Intelligence Sales Tracking zufolge entfielen nach einer vorläufigen Hochrechnung schätzungsweise 64 Prozent der Gesamtumsätze im Jahr 2023 auf die stationären Elektrofachgeschäfte und -fachmärkte. Über ein Fünftel der Umsätze erzielten reine Online-Händler, sogenannte Pure-Players. Zusätzlich wurden 11 Prozent der Technikumsätze von stationären Händlern im Online-Handel erwirtschaftet.

Betriebswirtschaftliche Kennzahlen
Einen genauen Überblick über die Kosten- und Ertragsentwicklung der Branche gibt die Jahreserhebung im Handel des Statistischen Bundesamtes. Die aktuellen Ergebnisse gehen auf das Jahr 2021 zurück. Der Einzelhandel mit elektrischen Haushaltsgeräten erwirtschaftete im Jahr 2021 einen Umsatz von 4,66 Milliarden Euro. Dieser wurde von insgesamt 6.081 Unternehmen und 27.561 Beschäftigten erwirtschaftet. 

Top-Player – stationär und online
Das Ranking der zehn umsatzstärksten Vertriebslinien im stationären Einzelhandel für Technik für das Jahr 2020 wird von Filialunternehmen und Verbundgruppen dominiert. Angeführt wird die Top 10 vom Filialunternehmen Media Markt, einer Vertriebslinie der Ceconomy AG, mit einem Nettoumsatz von 4,3 Milliarden Euro, gefolgt von der Verbundgruppe Expert mit 2,6 Milliarden Euro. An dritter Stelle steht die Verbundgruppe Euronics mit einem Umsatz von 2,5 Milliarden Euro, gefolgt von der zur Ceconomy AG gehörende Schwestermarke von Media Markt, Saturn, mit einem Umsatz von 2,4 Milliarden Euro. Mit IQ Telering, EP, Medimax und Media@Home sind weitere Verbundgruppen in der Branche unter den Top 10 präsent.

Unter den umsatzstärksten Online-Shops mit Hauptproduktsegment Unterhaltungselektronik im Jahr 2022 finden sich sowohl klassische Händlershops als auch die direkten Online-Präsenzen der Hersteller. Mit  Apple.com/de liegt der größte Hersteller-Shop mit 1,36 Milliarden Euro Umsatz auf Platz 2. Den Hersteller-Shops gegenüber stehen mit Mediamarkt.de und Saturn.de zwei Shops im stationären Handel verwurzelter Unternehmen. Mediamarkt.de liegt mit 1,88 Milliarden Euro auf Rang 1 vor dem Schwesterunternehmen Saturn mit 1,36 Milliarden Euro auf Rang 3. Es ist anzumerken, dass die Rankings der umsatzstärksten Online-Shops für Unterhaltungselektronik und elektrische Haushaltsgeräte ausschließlich die Online-Anbieter mit dem Umsatzschwerpunkt im jeweiligen Segment berücksichtigt. Aus diesem Grund sind Online-Generalisten wie Amazon.de und Otto.de, die auch im jeweiligen Hauptsegment tätig sind, in den beiden Rankings nicht aufgeführt.

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