Erklärtext
3,4 Milliarden Euro haben deutsche Verbraucher im Jahr 2019 für Spielwaren ausgegeben. Für das Jahr 2020 rechnet der Handelsverband Spielwaren (BVS) über alle Vertriebslinien hinweg eine Steigerung von 8 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Die Auswirkungen der Corona-Krise geben vor allem dem E-Commerce Aufschwung.
Infolge der damit einhergehenden Beschränkungen bleiben und beschäftigen sich die Deutschen zu Hause. Eingeschränkte Freizeitaktivitäten haben dafür gesorgt, dass sie in diesem Jahr mehr Geld für Spiele, Basteln & Co. ausgeben. Das spiegelt sich auch in den aktuellen Zahlen wider. Stark zulegen konnten im Zeitraum von Januar bis Oktober 2020 die Segmente „Basteln und Malen“ (+19 Prozent zum Vorjahreszeitraum) und „Spiele und Puzzle“ (+24 Prozent). Den Grund für einen kräftigen Anstieg im Segment „Outdoor-Spielzeuge“ von 18 Prozent zum Vorjahr sieht der Spielwarenverband darin, dass Kinder aufgrund von fehlenden Urlauben viel Zeit im Garten oder auf dem Balkon verbracht haben.
Gewinner Online-Handel
Insbesondere für den Online-Handel geht der Handelsverband von einem starken Wachstum aus. Spielwaren-Fachhänder mussten während der behördlich angeordneten Ladenschließungen im März 2020 die Pforten schließen. Das Ostergeschäft fand überwiegend bei den Drogerie- und Verbrauchermärkten sowie online statt.
Der Verband erwartet dementsprechend im Jahr 2020 ein stärkeres Wachstum für Lebensmittelhändler und Verbrauchermärkte, die während des Lockdowns geöffnet bleiben durften, und für Unternehmen mit Online-Shop. Insgesamt sollen 52 Prozent an den gesamten Spielzeugausgaben im Jahr 2020 auf den Online-Handel entfallen. 2019 waren es noch 42 Prozent. Der Marktanteil der Verbrauchermärkte erhöht sich von 10 auf 14 Prozent. Der stationäre Fachhandel verliert hingegen laut den Prognosen 8 Prozentpunkte zum Vorjahr und erreicht einen Marktanteil von nunmehr 18 Prozent. Warenhäuser, deren wirtschaftliche Situation sich durch die Corona-Krise verschärft hat, büßen 3 Prozentpunkte ein und halten in diesem Jahr einen Anteil von 4 Prozent an den Spielzeugausgaben (2019: 7 Prozent Anteil).
Laut dem BVS gehen die Händler mit gemischten Gefühlen ins Weihnachtsgeschäft. Dazu BVS-Geschäftsführer Steffen Kahnt: „Aktuell sind weniger Kunden in den Geschäften, die dafür aber gezielter und mehr einkaufen. Viele Menschen kaufen gerade jetzt bewusst bei ihrem Spielwarenhändler vor Ort."