Absatz von Fahrrädern und E-Bikes in Deutschland (2018-2022)

Absatz von Fahrrädern und E-Bikes in Deutschland (2018-2022)

Erklärtext

Im Jahr 2022 kauften die Deutschen rund 2,2 Millionen E-Bikes. Damit stieg die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent an. Das rapide Wachstum des Marktes setzt sich damit weiter fort. 2023 könnten erstmals mehr E-Bikes als Fahrräder verkauft werden.

Im Jahr 2018 lag die Zahl der in Deutschland jährlich gekauften E-Bikes laut Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbands e.V. (ZIV) noch bei knapp einer Million Stück. Innerhalb der letzten fünf Jahre hat sich somit die Zahl der E-Bike-Verkäufe mehr als verdoppelt, seit 2015 sogar mehr als vervierfacht.

Dagegen zeigt sich der jährliche Absatz an einfachen Fahrrädern in den letzten Jahren tendenziell rückläufig. Seit 2018 sank der Fahrradabsatz um 25 Prozent. 2022 wurden in Deutschland rund 2,4 Millionen Fahrräder verkauft, 300.000 weniger als vor einem Jahr und gerade mal 200.000 mehr als E-Bikes. Der Branchenverband erwartet, dass im Laufe des Jahres 2023 erstmals mehr E-Bikes als Fahrräder verkauft werden.

Branchenumsatz steigt

Der Umsatz mit Fahrrädern und E-Bikes stieg im Jahr 2022 um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 7,36 Milliarden Euro. Der Anstieg ist insbesondere auf den weiter gewachsenen Anteil von E-Bikes und den Verkauf hochwertigerer Produkte zurückzuführen, so der ZIV Zweirad-Industrie-Verband.  Der durchschnittliche Brutto-Verkaufspreis pro Fahrrad und E-Bike zusammen lag im Jahr 2022 bei ca. 1.602 Euro, dies entspricht einer Steigerung von knapp 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einer Verdreifachung der durchschnittlichen Ausgaben pro Fahrrad innerhalb der letzten zehn Jahre. Der zunehmende Anteil von hochpreisigen Rädern (E-Bikes und Lastenräder) zieht die Durchschnittspreise mit nach oben. Ein Fahrrad kostete im abgelaufenen Jahr durchschnittlich 500 Euro, während ein E-Bike im Mittel für 2.800 Euro verkauft wurde.

Trend zum Zweitrad

Das Fahrrad stellt für die deutsche Bevölkerung ein wichtiges Verkehrsmittel dar, im Berufsverkehr wie in der Freizeit. Der Fahrradbestand lag im Jahr 2022 bei rund 82,8 Millionen Stück. Der darin enthaltene Bestand an E-Bikes wird vom Verband auf rund 9,8 Millionen Fahrzeuge geschätzt. Statistisch gesehen, hat nun fast jede:r Bundesbürger:in ein Fahrrad und fast jede:r Neunte ein Pedelec.

Der Fahrradbestand in Deutschland stieg nach Schätzung des ZIV seit 2018 um knapp 10 Prozent. Der Verband rechnet in den nächsten Jahren mit einer weiteren Zunahme und geht nicht von einer Marktsättigung aus. Treiber für ein weiteres Wachstum seien etwa Kund:innen, die ihr älteres Fahrrad durch ein E-Bike ersetzen, aber auch der Trend, dass sich viele inzwischen auch ein Zweitrad zulegen – dabei ist etwa ein Fahrrad für den Alltag in der Stadt, das andere für sportliche Zwecke vorgesehen. 

Weitere Informationen und Statistiken zum Fahrradmarkt finden Sie auf unserem Dossier.