Erklärtext
Nach vorläufigen Zahlen stieg das Bruttowarenvolumen (GMV) des Online-Modehändlers Zalando im Geschäftsjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,5 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro. Seit seiner Einführung als wichtiger finanzieller Leistungsindikator im Jahr 2019 spiegelt das GMV dabei nicht nur das Wachstum des Unternehmens wider, sondern auch dessen Transformation von einem reinen Online-Händler hin zu einer Plattform für Mode und Lifestyle.
Die Jahre 2019 bis 2021 waren von einem beeindruckenden Wachstum geprägt. Ausgehend von 8,2 Milliarden Euro im Jahr 2019 stieg das GMV im Pandemiejahr 2020 um 30,4 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro. Dieser Anstieg wurde maßgeblich durch die pandemiebedingte Verlagerung des Einzelhandels in den Online-Bereich getrieben. 2021 setzte sich diese Entwicklung mit einem noch stärkeren Wachstum von 34,1 Prozent fort, wodurch das GMV auf 14,3 Milliarden Euro kletterte. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung war das Partnerprogramm, das es Marken und Einzelhändlern ermöglicht, ihre Waren direkt über die Zalando-Plattform zu verkaufen.
Die Jahre 2022 und 2023 zeigten jedoch eine deutliche Verlangsamung des Wachstums. 2022 stieg das GMV nur noch moderat um 3,2 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro, während 2023 erstmals ein leichter Rückgang von 1,1 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro verzeichnet wurde. Diese Entwicklung ist vor allem auf das gedämpfte Konsumklima und die inflationsbedingt geschwächte Kaufkraft der Verbraucher:innen zurückzuführen. Trotz dieser Herausforderungen konnte Zalando den Anteil des Partnerprogramms am GMV kontinuierlich steigern – von 30 Prozent im Jahr 2021 auf 39 Prozent Ende 2023.
Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung der Kundenzahlen und des Kaufverhaltens. Während die Zahl der aktiven Kund:innen von 2022 auf 2023 erstmals rückläufig war und von 51,2 auf 49,6 Millionen sank, stieg das durchschnittliche GMV pro Kund:in um 2,3 Prozent auf 295,2 Euro. Dies zeigt, dass die verbleibenden Kund:innen intensiver auf der Plattform einkaufen, was sich auch in der gestiegenen durchschnittlichen Warenkorbgröße widerspiegelt.
Die jüngsten vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2024 deuten auf eine mögliche Trendwende hin: Das GMV stieg um 4,5 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro, was vor allem auf ein starkes viertes Quartal mit marketing-getriebenem Kundenwachstum zurückzuführen ist.
Die Entwicklung des GMV bei Zalando verdeutlicht den Wandel des Unternehmens und die Herausforderungen des Online-Modehandels. Während die Corona-Jahre von außergewöhnlichem Wachstum geprägt waren, zeigen sich in der jüngeren Vergangenheit eine Normalisierung des Geschäfts nach dem Ende der Pandemie und eine positive Entwicklung des Plattformgeschäfts.
Weitere Informationen zu Zalando finden Sie in unserem Unternehmensporträt sowie in unserem Dossier.