Erklärtext
In der Corona-Zeit haben die Deutschen das Gärtnern neu entdeckt. Der Cocooning-Trend, die fehlenden Konsummöglichkeiten und die eingeschränkte Mobilität sorgten im vergangenen Jahr für ein deutliches Wachstum der Grünen Branche. Wer die fünf umsatzstärksten Unternehmen im Gartenbereich sind, zeigt unsere Infografik der Woche.
Die Deutschen gaben noch nie so viel Geld für den Garten oder Balkon aus wie im Jahr 2020. Laut Angaben des Industrieverbands Garten auf Basis der vorläufigen Hochrechnungen von Klaus Peter Teipel – Research und Consulting verzeichnete der deutsche Gartenmarkt einen Rekordumsatz von 20,7 Milliarden Euro, dies entspricht einem deutlichen Umsatzwachstum von mehr als 9 Prozent zum Vorjahr. Das durch die Pandemie veränderte Konsumverhalten gab auch dem E-Commerce einen kräftigen Schub. Der Online-Umsatz im Gartenmarkt wuchs um rund 31 Prozent zum Vorjahr auf 1,44 Milliarden Euro. Der E-Commerce mit Gartenbedarf und lebendem Grün hält damit inzwischen einen Anteil am Gesamtumsatz von 6,9 Prozent.
Nach Angaben des Dähne-Verlags führten deutsche Bau- und Gartenmarktanbieter zum Ende Dezember 2020 im In- und Ausland insgesamt 3.568 Gartencenter. Die meisten Gartencenter sind an Baumärkte angeschlossen, gehören Kooperationen oder Gartencenterfilialisten an. Zum 31. Dezember 2020 betrieben die 15 größten Baumarktunternehmen insgesamt 1.644 Gartencenter, 1.442 Gartenmärkte gehörten den größten Kooperationen (Sagaflor, Egesa-Zookauf) an und 241 weitere Gartencenter wurden von Filialisten wie Dehner, Blume Risse oder Pflanze Kölle geführt.
Die Rangliste der umsatzstärksten Unternehmen im Gartenmarkt führen vornehmlich Bau- und Heimwerkermarktbetreiber an. Marktführer ist Deutschlands führender Baumarktanbieter Obi. Laut Berechnungen des Dähne-Verlags erzielte die Tengelmann-Tochter im vergangenen Jahr mit den gartenrelevanten Sortimenten im In- und Ausland einen Bruttoumsatz von 2,0 Milliarden Euro (2019: 1,86 Mrd. Euro). Platz zwei belegt Bauhaus mit einem Umsatz von 1,49 Milliarden Euro. Das 1960 in Mannheim gegründete Baumarktunternehmen mit Sitz seit 2014 in Belp in der Nähe von Bern (Schweiz) führt in seinen Fachzentren das Gartensortiment unter dem Namen „Stadtgarten“. Auf dem dritten Platz folgt Hornbach. Der Bau- und Heimwerkermarktbetreiber erzielte im vergangenen Jahr mit Garten-Hartware und Pflanzen einen Bruttoumsatz von 1,2 Milliarden Euro.