Expansion

Expansionstrends im Einzelhandel 2024

Das EHI Retail Institute hat in seiner aktuellen Erhebung „Expansionstrends im Einzelhandel 2024“ die Stimmung unter den Expansionsexperten im deutschen Einzelhandel untersucht. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen wie Kostensteigerungen, Personalengpässe und der gedämpften Konsumlaune der Verbraucher:innen wurden gegenwärtige Expansionspläne sowie Zukunftstrends abgefragt.

Handel hält Filialnetz konstant

In diesem Jahr ist eine Rückkehr zu konservativeren Expansionsstrategien zu beobachten. 42 Prozent der befragten Expansionsexpert:innen geben an, ihr Filialnetz zu vergrößern. Dies entspricht einem Rückgang von 16 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil der Händler, die ihr Filialnetz reduzieren, bleibt seit Jahren konstant. Hingegen steigt der Anteil der Händler, die die Anzahl ihrer Filialen konstant halten, von 18 Prozent im Jahr 2023 auf 34 Prozent im Jahr 2024.

Umsatzerwartungen für das zweite Halbjahr 2024

Für das zweite Halbjahr 2024 erwartet die Mehrheit der Händler im Vergleich zur Vorjahresperiode steigende (61 Prozent) oder zumindest stabile Umsätze (27 Prozent). Hierbei ist es zu beachten, dass es sich in dem Fall um die Erwartung an die nominalen Umsätze handelt. In den meisten Branchen haben sich die nominalen Umsätze im Handel zuletzt aufgrund der hohen Inflation positiv entwickelt, was jedoch selten mit einem realen Zuwachs einherging.

Herausforderungen für weitere Expansion

Die Handelsunternehmen sehen sich gegenwärtig mit mehreren Herausforderungen für ihre Vertriebslinien konfrontiert. Am häufigsten nennen die befragten Expansionsexpert:innen den Personalmangel (58 Prozent) und zu hohe Immobilienkosten- und -mieten (51 Prozent). Bei fast der Hälfte der Vertriebslinien (44 Prozent) haben sich die Mieten zu deren Ungunsten entwickelt. Zudem berichten 80 Prozent der Befragten von einer ungünstigen Entwicklung der Nebenkosten.

In Bezug auf die Expansion bewerten die Befragten das Niveau der Bau- und Modernisierungskosten sowie lange Genehmigungsverfahren bzw. restriktives Baurecht überwiegend als sehr herausfordernd. Hohe Nebenkosten und Mieten bereiten fast allen Vertriebslinien Schwierigkeiten. Die Verfügbarkeit geeigneter Objekte wird insgesamt nicht als eine der größten Herausforderungen eingestuft, wurde jedoch von 69 Prozent der Befragten aus dem Lebensmitteleinzelhandel als sehr herausfordernd bezeichnet.

Methodik

Das EHI führt die Befragung in Kooperation mit der Hahn Gruppe einmal im Jahr durch. Für diese Erhebung wurden die Expansionsmanager:innen der wichtigsten Vertriebslinien des Einzelhandels, der Gastronomie und der filialisierten Dienstleistungen in Deutschland befragt. Insgesamt haben 71 Vertriebslinien aus 13 Branchen teilgenommen, die jeweils für ein Unternehmen oder stellvertretend für eine national agierende Vertriebslinie ihres Unternehmens stehen. In Summe repräsentieren die teilnehmenden Vertriebslinien deutschlandweit ca. 38.000 Filialen.

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