Erklärtext
Die Textilkonzerne Inditex aus Spanien und Hennes und Mauritz (H&M) aus Schweden zählen mit Umsätzen von 28,29 bzw. 21,98 Milliarden Euro im Jahr 2019 zu den größten Modehändlern in Europa. Wie die gesamte Textilbranche haben sie mit erheblichen Einschnitten im Zuge der aktuellen Covid-19-Pandemie zu kämpfen. Dies zeigen die aktuellen Quartalszahlen der beiden Konzerne.
Mitte April waren im H&M-Konzern weltweit ungefähr 80 Prozent aller Geschäfte geschlossen. Ende April/Anfang Mai kamen in vielen Ländern allmählich erste Lockerungsmaßnahmen. Zum Ende Mai waren im Konzern immer noch 1.328 Stores geschlossen, 978 durften unter Auflagen wieder ihre Toren öffnen. Die temporäre Schließung des stationären Geschäfts spiegelt sich in den Ergebnissen für das zweite Quartal (1. März bis 31. Mai 2020) wider: Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 50 Prozent auf rund 28,7 Milliarden Schwedischer Kronen, umgerechnet 2,7 Milliarden Euro. Zudem musste H&M einen Verlust nach Steuern in Höhe von rund 4,99 Milliarden Kronen, umgerechnet rund 469 Millionen Euro, hinnehmen.
Ähnlich stark von der Krise betroffen war Inditex. Die spanische Gruppe hatte in vielen Ländern infolge der behördlich angeordneten Geschäftsschließungen, auch im Heimatland unter den besonders harten Lockdown-Maßnahmen, mit Umsatzeinbußen zu kämpfen. Im ersten Quartal 2020/2021 (1. Februar bis zum 30. April 2020) sank der Umsatz um rund 44 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres auf 3,30 Milliarden Euro. Im Mai brach der Umsatz in lokalen Währungen sogar um 51 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ein. Das erste Quartal schloss Inditex mit einem Verlust in Höhe von 409 Millionen Euro ab. Im Vorjahresquartal erwirtschaftete der Konzern noch einen Nettogewinn von 736 Millionen Euro.
Hoffnungen ruhen auf dem Online-Handel
Während der aktuellen Corona-Pandemie setzen viele Händler ihre Hoffnungen in den Online-Handel. Auch H&M und Inditex konnten in den letzten Monaten hier stark zulegen, wenn auch bei weitem nicht ausreichend, um die Verluste aus dem stationären Handel ausgleichen zu können.
Inditex erzielte für das Geschäftsjahr 2019 einen E-Commerce-Umsatz in Höhe von 3,9 Milliarden Euro, was einem Anteil von 14 Prozent am Gesamtumsatz entspricht. In den Monaten Februar bis April 2020 stiegen die Verkäufe über Internet um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an, im April betrug das Wachstum sogar satte 95 Prozent. Inditex hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2022 die Integration der On- und Offline-Vertriebskanäle voranzutreiben und den E-Commerce-Umsatzanteil des Konzerns auf mehr als 25 Prozent zu steigern. Auch H&M konnte seine Online-Verkäufe während der ersten Monaten der Pandemie deutlich erhöhen. Von März bis Mai stieg der E-Commerce-Umsatz des schwedischen Fast-Fashion-Händlers in Konzernwährung um 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Obwohl inzwischen die meisten Geschäfte der Gruppe weltweit wieder geöffnet sind, entwickelt sich nach Unternehmensangaben der Online-Handel auch weiterhin positiv.
Weitere Statistiken und Informationen zu den beiden Modekonzernen Hennes & Mauriz und Inditex finden Sie auf handelsdaten.de im jeweiligen Unternehmensporträt.