Erklärtext
Die Verluste im deutschen Lebensmittelhandel in den Frischesortimenten war deutlich höher als in Trockensortimenten. Dies ist ein Ergebnis der EHI-Analyse "Lebensmittelverluste 2021".
An Brot und Backwaren musste der LEH beispielsweise im letzten Jahr durchschnittlich 5,53 Prozent abschreiben –2019 waren es noch 6,21 Prozent. Bei Fleisch, Fisch und Geflügel waren es 2,53 Prozent (2019: 2,81 Prozent) und bei Obst und Gemüse 3,62 Prozent (2019: 4,27 Prozent). Einzig die Bereiche Molkerei- und Convenience-Produkte mit 1,22 Prozent (2019: 1,61 Prozent) und die übrigen Lebensmittel (Trockensortiment) mit 0,26 Prozent (2019: 0,30 Prozent) lagen unter dem Gesamtdurchschnitt von 1,50 Prozent (2019: 1,76 Prozent). Die Waren des Trockensortiments wie Getränke, Konserven, Tiefkühlkost, Nährmittel oder Süßwaren sind i. a. R. deutlich weniger empfindlich und länger haltbar. Milchprodukte werden häufig einige Zeit vor Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatum deutlich preisreduziert verkauft. Die Verlustangaben über alle Warengruppen bei den analysierten Lebensmittelhändlern von 1,50 Prozent entsprechen rund 230.000 Tonnen oder einem Gegenwert von knapp 1,45 Mrd. Euro.
Definitionen
Lebensmittelverluste oder Lebensmittelabfälle setzen sich zusammen aus Bruch und Verderb und beschreiben die Waren, die nicht mehr in den Verkauf gehen dürfen und vom Handel abgeschrieben werden.
Total-Abschriften inklusive Abgaben an Tafeln oder sonstige Organisationen. Basis: Lebensmittelumsatz der Erhebungsteilnehmer: 2019: 70,5 Milliarden Euro; 2020: 97,1 Milliarden Euro.
Teilnehmer und Datenbasis:
Im Rahmen der Erhebung analysierte das EHI Retail Institute im Jahr 2020 Lebensmittelabschriften von neun Lebensmittelhändlern (2019: 7 beteiligte Unternehmen). Die Teilnehmer betrieben im Jahr 2020 insgesamt 15.529 Filialen mit ca. 19.650.000 qm Verkaufsfläche und kamen auf einen Gesamtumsatz von 123,3 Milliarden Euro. Der reine Lebensmittelumsatz als Grundlage der Analyse lag bei 97,1 Milliarden Euro (2019: 70,5 Milliarden Euro).