Erklärtext
„Mehr bewegen, mehr Sport machen“ gehört zu den Lieblingsvorsätzen der Deutschen zum neuen Jahr. Die Umsetzung dieser Pläne startet dabei jedoch meist noch mit ein paar bequemen Klicks beim Onlineshopping von der heimischen Couch aus. Die Top 5 Online-Shops in Deutschland mit Produktschwerpunkt „Outdoor- und Sportbedarf“ erzielten im Jahr 2021 über 1 Milliarde Euro.
Das zeigt eine Sonderauswertung der EHI/eCommerceDB-Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2022“.
An der Spitze des Rankings steht der deutsche Online-Shop von Nike, der im Jahr 2021 einen Nettoumsatz von rund 281 Millionen Euro in die Kassen des amerikanischen Sportartikelherstellers spülte. Während der Coronapandemie kam es wie in fast allen Handelsbranchen auch im Bereich der Sport- und Outdoorartikel zu einem starken Anstieg der Online-Umsätze. Bei Nike war im Vergleich zu den Ergebnissen der Vorjahresstudie ein deutlicher Zuwachs der E-Commerce-Nettoumsätze von knapp 25 Prozent zu beobachten (2020: 225,3 Millionen Euro). In der strategischen Ausrichtung setzt das Unternehmen schon länger auf eine Steigerung des Absatzes über den eigenen Direktvertrieb, wozu auch der Online-Kanal zählt. Im Geschäftsjahr 2021/2022 lag der E-Commerce-Anteil von Nike konzernübergreifend bereits bei 24 Prozent, im Jahr 2023 soll die 30-Prozent-Marke übertroffen werden.
Nur knapp hinter Nike in der Top 5 liegt auf dem zweiten Platz der französischer Sportartikelhändler und -produzent Decathlon mit einem E-Commerce-Jahresumsatz über die URL www.decathlon.de in Höhe von 268 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Plus von rund 44 Prozent (2020: 186,2 Millionen Euro). Jahrelang setzte Decathlon in Deutschland auf eine Expansion des stationären Filialnetzes, das von 2010 bis 2019 von 11 auf 80 Standorte anwuchs, die jedoch, auch begründet durch die Auswirkungen der Pandemie, in den Jahren 2020 und 2021 deutlich an Tempo verlor. In der jüngsten Zeit investierte auch Decathlon verstärkt in sein Multichannelkonzept, sodass die Quote der Online-Umsätze am Gesamtumsatz in Deutschland bei inzwischen rund 40 Prozent liegt.
Adidas strebt weltweite Verdopplung der Online-Umsätze innerhalb von drei Jahren an
Der größte deutsche Sportartikelhersteller Adidas kommt mit seinem E-Commerce-Nettoumsatz 2021 auf einen Wert von 224 Millionen Euro und ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2020: 186,1 Millionen Euro). Weltweit erwirtschaftete das Unternehmen aus Herzogenaurach nach eigenen Angaben 2021 3,9 Milliarden Euro über seinen Online-Kanal, was 19 Prozent der Gesamtumsätze ausmacht. In den nächsten drei Jahren strebt Adidas eine Verdopplung auf 8 bis 9 Milliarden Euro an.
Mit Canyon-Bicycles (161 Millionen Euro) und Bike24 (145 Millionen) belegen zwei Fahrradhändler die Plätze vier und fünf im Ranking. Dabei handelt es sich bei Canyon um einen Fahrradhersteller mit Online-Direktvertrieb und Bike24 um einen Online-Shop, der in Deutschland und in vier weiteren Märkten in Europa über 800 Marken aus dem Fahrrad- und Sportbereich führt.
Weitere Hintergründe und das gesamte Ranking der Top-1.000-B2C-Online-Shops finden Sie in der Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2022“. Einen Vergleich der wichtigsten Kennzahlen der beiden größten Sportartikelhersteller Adidas und Nike finden Sie in unserer Infografik.
Definition Netto-E-Commerce-Umsatz:
In Deutschland generierter Netto-E-Commerce-Umsatz des jeweiligen B2C-Online-Shops im Geschäftsjahr 2021, bereinigt von Retouren, exkl. Umsatzsteuer und nur aus der reinen Geschäftstätigkeit mit Waren des Online-Shops (ohne sonstige betriebliche Erträge des Unternehmens).