Umsatz der XXXLutz-Unternehmensgruppe in Deutschland (2018-2022)

Umsatz der XXXLutz-Unternehmensgruppe in Deutschland (2018-2022)

Erklärtext

Die Unternehmensgruppe XXXLutz ist nach Ikea der zweitgrößte Möbelhändler auf dem deutschen Markt. Um seine Stellung zu behaupten, setzt der Möbelanbieter aus Österreich auf organisches Wachstum, Zukäufe und Beteiligungen. Die Infografik zeigt, wie sich die Umsätze der Gruppe und der beiden Vertriebslinien XXXLutz sowie Poco in Deutschland in den Jahren 2018 bis 2022 entwickelt haben.

Nach Schätzung der Möbel Kultur kam die Unternehmensgruppe im Geschäftsjahr 2022 in Deutschland auf einen Gesamtumsatz von 3,95 Milliarden Euro. Damit übertraf XXXLutz das Ergebnis aus dem Vorjahr nur leicht (2021: 3,90 Milliarden Euro; +0,1 Prozent). Gegenüber dem Jahr 2020 (4,29 Milliarden Euro) ging der Umsatz der XXXLutz-Gruppe um 8 Prozent zurück. Zwei Drittel der Gesamtumsätze in Deutschland steuerten die Möbelhäuser der XXXLutz- und Mömax-Vertriebslinien bei. Die 100 Einrichtungshäuser (54 XXXLutz-Möbelhäuser und 46 Verkaufshäuser der Discountervertriebslinie Mömax) setzten 2022 schätzungsweise 2,57 Milliarden Euro und damit knapp fünf Prozent mehr um als im Vorjahr (2021: 2,45 Milliarden Euro). Dennoch blieb der Umsatz immer noch zwei Prozent unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 (2,62 Milliarden Euro).

Die Pandemiejahre waren für den Möbelanbieter aufgrund der behördlich angeordneten temporären Marktschließungen und der mangelnden Kundenfrequenz nach der Lockerung der Coronamaßnahmen herausfordernd. Dennoch profitierte die XXXLutz-Gruppe während der Coronazeit von den höheren Konsumausgaben der Verbraucher:innen in die eigenen vier Wände, von Küchen über Gartenmöbel bis zur Ausstattung des neuen Homeoffice. Außerdem hatten die Österreicher in den letzten Jahren sehr viel in die Digitalisierung investiert und konnten durch die Lockdowns verlorene Umsätze mit den Online-Shops zum Teil kompensieren.

Schwindende Kaufkraft spürbar

Im Geschäftsjahr 2022 hatte vor allem die Poco-Discountsparte der XXXLutz-Gruppe die durch den russischen Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise und die damit verbundenen massiven Preissteigerungen zu spüren, da die hohe Inflation die Kernzielgruppe der Möbelbilligkette besonders hart traf. Nach Einschätzung der Möbel Kultur dürfte der Umsatz von Poco im zweiten Jahr in Folge zurückgegangen sein. Die Fachzeitschrift geht von einem geschätzten Umsatz von 1,38 Milliarden Euro für 2022 aus, nach 1,45 Milliarden Euro im Jahr 2021. Damit steuerte das Tochterunternehmen Poco gut ein Drittel der Umsätze der XXXLutz-Gruppe in Deutschland bei. Anfang 2018 hatten die Österreicher die Poco-Einrichtungshäuser in Deutschland vom südafrikanischen Möbelhandelskonzern Steinhoff International vollständig übernommen, nachdem Letzterer wegen des Vorwurfs der Bilanzfälschung ins Visier der Justiz geraten war. Seit 2008 war der Möbeldiscounter bereits zu 50 Prozent im Besitz von XXXLutz. Innerhalb des Unternehmenskonglomerats agiert Poco weitgehend eigenständig und betrieb 2022 mit knapp 8.000 Mitarbeitenden bundesweit 126 Poco Discount-Möbelhäuser.

Neben Poco setzt die XXXLutz-Gruppe auch auf weitere Unternehmensbeteiligungen. So hält sie 75 Prozent der Anteile an Dodenhof und jeweils 50 Prozent der Anteile an Zurbrüggen sowie am Möbelzentrum Pforzheim. Seit Ende 2020 ist die Handelsgruppe zudem jeweils zu 50 Prozent an Roller, Tejo und Schulenburg beteiligt.

Übernahme von Home24

Gegenwärtig setzt XXXLutz seinen Expansionskurs weiter fort. Erst im Dezember 2022 genehmigte das Bundeskartellamt eine Übernahme von 50 Prozent der Anteile an dem Filialisten Braun Möbel-Center. Darüber hinaus befindet sich aktuell die Übernahme des Online-Möbelhändlers Home24 in Vollzug. Der 2009 in Berlin gegründete Online-Versandhändler für Möbel, Gartenmöbel und Wohnaccessoires war im Jahr 2018 an die Börse gegangen. Während der Coronapandemie war Home 24 als Online-Anbieter in aller Munde und konnte aufgrund der in das Geschäftskonzept gesetzten Erwartungen seinen Aktienkurs innerhalb kürzester Zeit von 5 Euro zu Jahresbeginn 2020 auf 25 Euro ein Jahr später verfünffachen. Die positive Stimmung wich, als das Unternehmen in der Umsatzentwicklung stagnierte und auch sein Ergebnis im negativen Bereich verharrte – In Folge sank die Aktie im Herbst 2022 auf unter 3 Euro. Im Zuge seines Übernahmevorhabens bot XXXLutz den Aktionären von Home24 einen Preis pro Aktie in Höhe von 7,5 Euro an. Im April 2023 genehmigte die Europäische Kommission die Übernahme – Lutz hält nun 92,67 Prozent der Anteile am E-Commerce-Unternehmen. Ähnlich wie bei seinen anderen Beteiligungen soll Home24 weiterhin in Teilen seine Eigenständigkeit behalten. Jedoch könnten fortan Einkauf und Logistik zusammengelegt werden. Auch verspricht sich XXXLutz Synergieeffekte für die Verbesserung des eigenen E-Commerce-Angebots. Laut der EHI-/eCommerceDB-Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2022“ ist der Internet-Möbelhändler Home24 der zweitgrößte Online-Shop für Möbel und Haushaltswaren in Deutschland mit einem Umsatz in Höhe von 337 Millionen Euro im Jahr 2021.

Weitere Informationen zur XXXLutz-Unternehmensgruppe finden Sie im Unternehmensporträt.