Erklärtext
Tchibo erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von 3,13 Milliarden Euro in Europa. Damit wuchs der Erlös erstmals seit Jahren leicht um 1 Prozent zum Vorjahr – und das trotz pandemiebedingter Schließung aller 900 Verkaufsstellen. Mit der positiven Geschäftsentwicklung sieht sich der Hamburger Kaffee- und Handelskonzern in der über die vergangenen Jahre entwickelte Multikanal-Vertriebsstrategie bestätigt.
Insgesamt erzielte das Handelsunternehmen im Coronajahr 2020 einen Umsatz von 3,13 Milliarden Euro. Im Heimatmarkt Deutschland lag der Umsatz bei rund 2,29 Milliarden Euro und konnte damit ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr steigen (2019: 2,21 Mrd. Euro). Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie entwickelten sich die Vertriebsschienen des Kaffeerösters unterschiedlich.
Mehr heimischer Kaffeekonsum
Umsatztreiber im vergangenen Jahr war vor allem das Kaffeegeschäft in den Tchibo-Depots des Lebensmitteleinzelhandels. Mit den Lockdowns und dem verstärkten Homeoffice-Trend stieg der heimische Kaffeekonsum. Außerdem profitierte das Unternehmen vom allgemeinen E-Commerce-Boom in der Pandemie. Das Online-Geschäft mit Gebrauchsartikeln konnte ein zweistelliges Umsatzwachstum vorweisen.
Die Corona-Krise belastete aber das stationäre Geschäft des Handelskonzerns. Aufgrund der behördlich angeordneten Schließung der nicht-systemrelevanten Einzelhandelsgeschäfte zur Eindämmung der Pandemie blieben die rund 550 Filialen in Deutschland temporär im Zeitraum von März bis Juni 2020 sowie von Mitte Dezember 2020 bis zum Frühjahr 2021 geschlossen. Auch das internationale Geschäft bestehend aus rund 320 Filialen in den Ländern Österreich, Schweiz, Polen, Tschechien, Slowakei, Türkei und Ungarn war zeitweise von Ladenschließungen betroffen.
Unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie mit der temporären Schließung der Gastronomie, der eingeschränkten Mobilität der Menschen sowie dem Rückzug vieler Beschäftigter ins Homeoffice litt vor allem das Außer-Haus-Geschäft der Kaffeemaschinenvermietung sowie des damit verbundenen Kaffeeverkaufs.
Erfolgsfaktor Multichannel-Konzept
Im Jahr 2010 lag der Umsatz von Tchibo bei insgesamt 3,38 Milliarden Euro und damit noch deutlich über dem 2020er-Niveau (3,13 Mrd. Euro). In Deutschland erzielte der Kaffeekonzern 2010 noch 2,64 Milliarden Euro, im Vergleich zu 2,29 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Bis zum Jahr 2019 sanken die Erlöse von Tchibo stetig. Gründe hierfür sieht Tchibo in verschiedenen Faktoren, unter anderem der stark umkämpfte Kaffeemarkt, stetig sinkende Preise und anhaltende Frequenz- und Umsatzrückgänge im stationären Geschäft.
Tchibo begann in den vergangenen Jahren mit der Optimierung seiner Vertriebsstrategie. Das Unternehmen schloss unwirtschaftliche Standorte und setzt inzwischen auf ein Multichannel-Vertriebssystem mit eigenen Filialen, flächendeckender Präsenz im Handel und Internethandel. Die Produkte werden dabei über ein vernetztes, zentral gesteuertes Vertriebssystem angeboten. Kund:innen können die Produkte über das Internet, Filialen oder Depots des Fach- und Lebensmittelhandels beziehen. Gewerbliche Kunden wie Büros und Gastronomie werden im Out-of-Home-Geschäft von Tchibo Coffee Service beliefert.
In den vergangenen Jahren investierte der Händler kräftig in die Verknüpfung dieser verschiedenen Kanäle. In der positiven Geschäftsentwicklung des vergangenen Jahres sieht der Kaffeeröster eine Bestätigung dieser Strategie.
Mehr Informationen zu Tchibo und zum Mutterkonzern Maxingvest finden Sie in unseren Unternehmensporträts.