Erklärtext
Bei einer behördlich angeordneten Geschäftsschließung bricht dem Handel unmittelbar Umsatz weg. Eventuelle Umsätze im Online-Shop können diese Lücke nicht schließen. Eine Ad-hoc-Mieterbefragung durch das German Council of Shopping Places (GCSP) und das EHI von Immobilienverantwortlichen von großen Einzelhändlern, filialisierten Dienstleistern wie Fitnessclubs und Gastronomieunternehmen Ende März bis Anfang April ergab, dass viele während der Geschäftsschließungen aktiv auf ihre Vermieter zugegangen waren, sich allerdings eine größere Kooperationsbereitschaft für eine faire Lastenteilung wünschten.
Rund 80 Prozent der befragten Händler haben aufgrund der Verkaufsstellenschließungen die Initiative ergriffen und sind aktiv auf ihre Vermieter zugegangen. Bei den restlichen 20 Prozent handelt es sich vornehmlich um Händler aus den Branchen Drogerie und Lebensmittel – Die Branchen, die ohnehin durchgängig geöffnet hatten.
Vielfach Einigung erreicht
In vielen Fällen kamen Vermieter und Einzelhändler zu einer Einigung. Rund die Hälfte der befragten Immobilienverantwortlichen verhandelten eine komplette Aussetzung der Miete, jeweils 22 Prozent konnten eine Reduzierung bzw. Stundung der Miete erwirken. Eine Möglichkeit bildet z.B. eine umsatzbasierte Miete. Trotz der erwirkten Einigungen haben sich die Handelsunternehmen insgesamt mehr Kooperationsbereitschaft von ihren Vermietern gewünscht. Ein Großteil der Befragten hat die Kooperationsbereitschaft als „Mittel“ eingestuft (44 Prozent), während ein Drittel sie als „eher gering“ bzw. 12 Prozent sogar als „sehr gering“ beurteilten. Rund 14 Prozent sahen die Bereitschaft als „eher hoch“ an.
Datenbasis
51 Unternehmen haben sich beteiligt, die in etwa 20.000 Filialen betreiben. Davon stammen mehr als die Hälfte aus den Branchen Bekleidung, Lebensmittel sowie Schuhe & Accessoires..