Erklärtext
Die Filialen des Lebensmittel-Einzelhandels haben einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 318 kWh/qm Verkaufsfläche im Jahr, um Ware zu kühlen, zu beleuchten und die Verkaufsfläche mitsamt Kassentischen etc. zu bewirtschaften. Dies ist das Ergebnis der EHI-Studie „Energiemanagement im Handel 2020“.
Nonfood-Filialen benötigen hierzu wegen weniger energieintensiver Anlagentechnik durchschnittlich weniger als ein Drittel (102 kWh/qm Vkf) davon. Bei dem durchschnittlichen Wärmeenergieverbrauch ist der Unterschied zwischen Food und Nonfood nicht ganz so groß: 88 kWh/qm Vkf. respektive 51 KWh/qm Vkf. werden durchschnittlich zum Heizen benötigt. Für Strom wendet der Handel für eine durchschnittliche Nonfood-Filiale – je nach Bezugspreis des Stroms – bis zu 21,40 €/qm*) auf, für eine durchschnittliche LEH-Filiale sogar je nach Bezugspreis bis zu 63,50 €/qm*).„Besonders in den unsanierten Bestandsfilialen des Food-Handels steckt aber noch ein erhebliches Effizienzpotenzial, das gehoben werden kann“, sagt EHI-Energieexperte Benjamin Chini.
Nachhaltige Investionen
Bei Investitionen etwa in Kälteanlagen, wärmerückgewinnungsfähige Heizungs- bzw. Lüftungssysteme und in die Gebäudehülle liegen die Investitionen nach Angaben der Handelsunternehmen im Schnitt bei deutlich über 5 Jahren. In Gebäudehülle und Heizungssysteme wird vor allem dann investiert, wenn langfristig mit dem Gebäude geplant wird bzw. wenn es bestenfalls im Eigentum des Händlers steht. Da der etwa der deutsche Food-Handel seine Filialen jedoch zu mehr als 80 Prozent im Mietverhältnis betreibt, haben sowohl Mieter als auch Vermieter die Verantwortung für einen energieeffizienten Gebäudebetrieb. Auch die Politik ist gefragt, hier gezielt Anreize zu schaffen, um ihre Forderung nach einem klimaneutralen Gebäudebestand bis 2050 zu erreichen.
*) inkl. aller Umlagen, Steuern und Abgaben
Die Studie ist im EHI-Shop erhältlich. Mitglieder erhalten die Studie kostenlos.
Datenbasis:
61 Handelsketten/über 38.300 Filialen/ca. 56 Mio. qm Vkf haben an der Studie teilgenommen.
Bereits seit 2008 stellt das EHI mit seiner Energiestudie jährlich umfassende Hintergrundinformationen und detaillierte Kennzahlen zum Energiemanagement im Einzelhandel für den deutschsprachigen Raum (D-A-Ch) zur Verfügung. Die Studie basiert auf der Erhebung wesentlicher Kerndaten und Kennzahlen zu Energieverbräuchen und Energieeffizienzinvestitionen. Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr auf einer Untersuchung der noch vorhandenen Energieeffizienzpotenziale in Lebensmittelhandelsfilialen.