Erklärtext
Der selbstständige Einzelhandel der Rewe in Deutschland erzielte im Jahr 2021 erneut einen Umsatzzuwachs gegenüber dem Vorjahr. Dabei fiel das Wachstum mit 4,0 Prozent merklich geringer aus als im Jahr 2020, als die selbstständigen Rewe-Kaufleute im Zuge der Corona-Pandemie ein Umsatzplus von 11,6 Prozent erwirtschafteten.
Mit dem selbstständigen Einzelhandel (SEH) erzielte Rewe im Jahr 2021 über ein Drittel seiner Umsätze (2021: 34,2 Prozent; 2020: 33,3 Prozent). Der Gesamtumsatz der Selbstständigen belief sich auf 18,52 Milliarden Euro (2020: 17,82 Milliarden Euro) und war damit fast doppelt so hoch wie vor zehn Jahren (2011: 9,5 Milliarden Euro). Über den Großhandel belieferte Rewe im vergangenen Jahr insgesamt 5.951 selbstständig betriebene Märkte, 52 mehr als im Jahr zuvor. Zu den Großhandelskunden zählten 2.722 Rewe- und Rewe-Dortmund-Kaufleute sowie Nahkauf-Märkte und andere Großkunden. Größter selbstständiger Rewe-Einzelhändler war die Petz Rewe GmbH, die nach Schätzungen der Lebensmittel Zeitung im vergangenen Jahr 440 Millionen Euro umsetzte. Unter den Top-15-Selbstständigen finden sich zwei weitere Rewe-Kaufleute, Rewe Richrath mit einem Umsatz in Höhe von 181 Millionen Euro und Dornseifer mit 165 Millionen Euro.
Stagnierende Entwicklung der Discountmärkte Penny
Neben dem Selbstständigen Einzelhandel unterhielt die Rewe Group in Deutschland zum Jahresende 2021 rund 1.655 Rewe-Filialen, die in Eigenregie geführt werden. Außerdem betrieb sie unter der Marke Penny bundesweit 2.136 Discountmärkte, die 2021 zusammen rund 8 Milliarden Euro Umsatz erwirtschafteten – gegenüber dem Vorjahr blieben hier die Verkaufserlöse stabil. Generell präferierten Verbraucher:innen während der Corona-Pandemie das breitere Angebot von Vollsortimenten für den Wocheneinkauf. Vor dem Hintergrund der gegenwärtig hohen Inflation könnte sich die Entwicklung für 2022 jedoch umkehren, sodass die Verbraucher:innen wieder öfter die preiswerteren Discountmärkte ansteuern.
Das Portfolio der Rewe Group in Deutschland umfasst außerdem die DIY-Märkte unter den Marken Toom Baumarkt und B1 Discount Baumarkt (Nettoumsatz 2021: 2,4 Milliarden Euro). Im Geschäftsfeld Touristik ist Rewe unter der Dachmarke DER Touristik mit einer Vielzahl von Reiseveranstaltern, Reisevertrieben (Reisebüro-Ketten, Franchise-Vertriebe und Online-Portale) sowie Zielgebietsagenturen und Hotels aktiv. Durch die massiven Reise-Einschränkungen im Zuge der Pandemie brachen 2020 die Umsätze der Touristik-Sparte stark ein, von 6,5 Milliarden Euro Jahresumsatz im Jahr 2019 auf nur noch 1,3 Milliarden Euro im ersten Pandemiejahr. 2021 konnten sich die Umsätze nur leicht erholen. Sie beliefen sich im abgelaufenen Jahr auf 2,0 Milliarden Euro.
In der Unternehmenssparte Convenience, in der die nationalen und internationalen Aktivitäten der 2020 übernommenen Lekkerland-Gruppe zusammengefasst werden, ist auch das Segment Rewe to Go mit integriert. Mit dem neuen Geschäftsfeld erzielte die Kölner Handelsgruppe im Jahr 2021 einen Umsatz in Höhe von 13,7 Milliarden Euro (2020: 13,1 Milliarden Euro, +4,4 Prozent).
Internationale Aktivitäten
Die Rewe Group verbuchte 2021 einen Gesamtumsatz von 76,45 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2020: 75,27 Milliarden Euro). International betreibt Rewe Supermärkte der Vertriebslinie Billa in Österreich, Bulgarien, Tschechien und der Slowakei, in Litauen ist der Händler mit Supermärkten unter der Marke IKI präsent. Daneben unterhält Rewe in Kroatien und Österreich Drogeriefachmärkte unter dem Namen Bipa. Auch mit den Discountmärkten Penny ist die Unternehmensgruppe in fünf Märkten (Italien, Österreich, Tschechien und Ungarn) international vertreten.
Weiterführende Statistiken zur Rewe Group gibt es im Unternehmensporträt.