Erklärtext
Die fünf größten Händler im Schuheinzelhandel in Deutschland erzielten 2021 zusammen einen Bruttoumsatz von über 3 Milliarden Euro. Deichmann führt das Ranking mit großem Abstand an, wie die vorliegende Infografik zeigt.
Zwei Drittel des Gesamtumsatzes der Top 5 entfiel auf Deichmann mit einem Jahresumsatz im Jahr 2021 in Höhe von 2,05 Milliarden Euro. Das Familienunternehmen hatte wie bereits im Jahr zuvor mit den Auswirkungen der Coronapandemie auf das Filialgeschäft zu kämpfen. Alle Geschäfte in der Branche mussten im Zuge des von Bund und Ländern beschlossene Lockdowns zu Jahresbeginn monatelang schließen. Später galten Zutrittsbeschränkungen wie die Maskenpflicht und zum Jahresende die 2G-Regel.
Corona-Auswirkungen hinterlassen Spuren
Insgesamt blieb der Umsatz des Branchenprimus im zweiten Coronajahr gegenüber dem Vorjahr stabil, lag aber immer noch deutlich unter dem Niveau von vor der Pandemie (2019: 2,4 Milliarden Euro). Das Unternehmen verkaufte 2021 deutschlandweit rund 58 Millionen Schuhe, dies entspricht einem Einbruch von knapp 16 Prozent gegenüber der Vor-Corona-Zeit (2019: 68,7 Millionen verkaufte Schuhe).
Online-Händler wächst
Platz 2 des Rankings belegte der Online-Versandhändler Zalando, der nach Schätzungen des EHI Retail Institute im Jahr 2021 mit seinem Schuhsortiment in Deutschland einen Bruttoumsatz in Höhe von 630 Millionen Euro erwirtschaftete. Das entspricht einem Plus von knapp 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2020: 536 Millionen Euro). Zalando profitierte vom allgemeinen verstärkten Trend zum Online-Einkauf, als zum Höhepunkt der Coronapandemie die Konsummöglichkeiten im stationären Einzelhandel eingeschränkt waren. Neben dem Schuhsortiment führt Zalando auch ein umfangreiches Bekleidungssortiment. Mit seinem Online-Shop steht das 2008 in Berlin gegründete Unternehmen im branchenübergreifenden Ranking der größten Online-Händler in Deutschland auf Platz 4.
Neuorientierung der HR Group
Das Treppchen komplettiert mit der Hamm-Reno-Group (HR Group) ein weiterer Händler mit stationärem Schwerpunkt. 2021 erzielte die Unternehmensgruppe, zu der Reno gehört, in Deutschland einen geschätzten Bruttoumsatz von 259 Millionen Euro – das sind gut 30 Millionen Euro weniger als 2020. Aufgrund der Auswirkungen der Coronapandemie hatte die HR Group staatliche Finanzierungshilfen beansprucht. Im Sommer 2022 veräußerte das Unternehmen das kriselnde Reno-Retail-Geschäft in der gesamten DACH-Region und den zugehörigen Online-Shop an CM Sports und GA Europe. Der neue Reno-Eigentümer plant, die Standorte unter dem Markennamen Reno weiterzuführen und die Omnichannel-Strategie voranzutreiben. Mit dem Verkauf des Filialgeschäfts will sich die HR Group zukünftig auf das Systemgeschäft und die Logistik-Sparte konzentrieren. Im Zuge eines Servicevertrages wird sie die Reno-Filialen weiterhin beliefern.
Die Top 5 vervollständigen das Schuhhaus Siemes mit seinen Marken ABC Schuh-Center, Shoe4you, K+K Schuh Center, Schuhpark und Street Shoes mit einem Bruttoumsatz 2021 in Höhe von 245 Millionen Euro und Amazon. Laut EHI-Schätzungen erwirtschaftete der US-Online-Versender mit seinem Schuhsortiment in Deutschland einen Bruttoumsatz von 186 Millionen Euro.
Eine erweiterte Top-10-Liste der Schuhhändler mit den 2021er- und Vorjahresumsätzen finden Sie in der hier verlinkten Statistik.
