Erklärtext
Das Wachstum des US-amerikanischen Online-Händlers Amazon hat sich im Geschäftsjahr 2022 in Deutschland stark verlangsamt. Nach Zuwächsen im hohen zweistelligen Bereich in den beiden Coronajahren sind die Umsätze 2022 hierzulande stabil geblieben. Dies zeigt unsere Infografik der Woche.
Nach dem jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht steigerte der weltweit größte Online-Versender seine Deutschland-Umsätze im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf knapp 32 Milliarden Euro. Im Jahr 2021 hatte das Wachstum noch bei +22 Prozent gelegen. In Konzernwährung fällt der Umsatz aufgrund der deutlichen Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 33,6 Milliarden US-Dollar, nach 37,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021.
Krise spürbar
Die Nummer eins im deutschen Online-Handel spürt hierzulande, wie auch der Rest der Branche, die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und die Abkühlung der Konsumlaune der deutschen Verbraucher:innen infolge der massiv gestiegenen Lebenshaltungskosten. Der Bundesverband E-Commerce und Versand e. V. (bevh) hatte Ende Januar die Zahlen über die E-Commerce-Entwicklung im vergangenen Jahr veröffentlicht. Demnach ging der Gesamtumsatz im Online-Handel mit Waren in Deutschland nominal um rund 9 Prozent gegenüber dem starken, noch von Pandemieeffekten geprägten Vorjahr auf 90,4 Milliarden Euro zurück.
Trotz der Abschwächung im vergangenen Jahr weist Amazon im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 hierzulande ein außerordentliches Wachstum in lokaler Währung von +61 Prozent auf.
500-Milliarden-Umsatzmarke durchbrochen
Weltweit knackte der amerikanische Online-Riese im abgelaufenen Geschäftsjahr die 500-Milliarden-Dollar-Umsatzmarke und setzte knapp 514 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 488,1 Milliarden Euro) um – ein Plus von 9 Prozent im Vorjahresvergleich. Nach dem Rekordgewinn von 33,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 verzeichnet das Unternehmen 2022 einen Nettoverlust in Höhe von 2,7 Milliarden US-Dollar. Der Konzern führt das hohe Defizit auf eine negative Wertberichtigung seiner Beteiligung am kriselnden amerikanischen Elektroautobauer Rivian zurück.
Weitere Informationen und Kennzahlen des Online-Händlers finden Sie in unserem Unternehmensporträt. Eine Übersicht über die Entwicklung der wesentlichen Kennzahlen des Unternehmens über einen längeren Zeitraum erhalten Sie in unserem aktualisierten Dossier.
